[ TAG 24 ][13.05.2021] - Erfolgreich - Unser Weltbild und unsere Grenzen

 Ich beginne die heutige Arbeitssession mit den Aufgaben von gestern. Ich habe gestern den [§1.2] und [§2.0] überarbeitet. Die Indexierung musste überarbeitet werden. Dann habe ich einen Fehler bei der Angabe eines Variablenwertes auf der rechten Seite gefunden. Heute wird diese Arbeit fortgesetzt.

Vllt. schaffe ich heute auch einige Physikkurs-Lektionen durchzuarbeiten. Ich habe gestern auch noch einige Kurse zu Public-Communication gefunden.

Die Arbeit an Public-Communication ist an sich sehr interessant. Es ist nicht nur die Erarbeitung von Bildungsmaterial für die Öffentlichkeit und auch für die nächsten Generationen. Mit jeden Post und Beitrag denke ich über den Kern meiner Arbeiten nach. Wie kann ich jemanden kurz und einfach erklären an was ich da arbeite? Interessant und Spannend finde ich auch, dass man im laufe der Public-Communication-Arbeit auch selber lernt seine eigene Arbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Man lernt jeden Tag selber etwas neues über seine eigene Arbeit.

Man würde manchmal meinen. Man würde sich hinsetzen und bereits alles wissen. Wenn man jedoch anfängt zu schreiben, kommen manchmal Fragen, die man sich selber vorher gar nicht gestellt hat? Durch die Fragen entwickelt sich das Projekt, die Arbeit und dieser Prozess hat mit Fortschritt zu tun. Es hat damit zu tun jeden Tag einen Schritt in die gezielte Richtung zu setzen. Egal wie klein der Schritt auch sein mag. Du bist heute ein Schritt weiter als gestern. Das ist das komplette Gegenteil vom perfektionistischen Denken und Verhalten. Man setzt sich an eine Arbeit egal ob Schule oder Studium. Aus der Perspektive meines jungen Ichs hieß es immer, entweder kannst du es und deine Arbeit wird gut oder du kannst es nicht. Deine Arbeit wird nicht gut. Vor allem was bedeutet gut und nicht gut? Hängt die Arbeit, die du geleistet hast, wirklich von der Meinung anderer? Hängt die Arbeit, die du geleistet hast, wirklich von einer Person mit einen angesehenen Titel ab? Was ist dann eine gute Arbeit oder schlechte Arbeit?

War die Arbeit von Nikolaus Kopernikus(14. Jhrd) schlecht? Welche folgen hätte es für unsere heutige Zeit, wenn es diese Arbeit gäbe? Was wäre aus Johannes Keppler(16. Jhrd.), Galileo Galilei(16. Jhrd.) und später Isaac Newton(17. Jhrd.) geworden? Wenn wir die Arbeiten von Isaac Newton nicht hätten, wie würde unsere Welt heute aussehen? Über Generationen hin weg, haben die Arbeiten dieser Menschen andere Menschen aus völlig anderer Zeit inspiriert. Es entstand immer etwas neues und jeder hat seinen Beitrag dazu geleistet.

Die Arbeiten der oben genannten Personen ging in die Geschichte ein und wird über Generationen hinweg weiter gegeben. War die Arbeit der Oben genannten Personen perfekt und enthielt es die absolute langersehnte Wahrheit? Nein keins der oben genannten Arbeiten ist perfekt gewesen. Aber im Studium und auch in der Schule, allgemein in unserer Gesellschaft werden diese Personen wie Ikonen und Genies verehrt. Aber was dachte die Gesellschaft und die Gelehrten über diese Personen zu ihren Lebzeiten? War die Gesellschaft von ihren Arbeiten so begeistert wie wir es heute sind? Hatten diese Arbeiten den selben Wert zu ihren Lebzeiten wie sie es heute haben? Waren diese Menschen wirklich so genial, besonders und "übermenschlich" klug? Waren sie ihrer Zeit voraus?

Sie waren nicht anders als und vieler ihrer Ideen, die nicht funktionierten hat die Gesellschaft vergessen. Vllt hat man es verdrängt. Man denkt, dass in der Physik alles so eindeutig und klar ist. Dabei vergessen wir, dass wir in der Physik mit Modellen arbeiten. Modelle sind Abbildungen der Realität aber nicht die Realität selbst. Physik ist wie eine Momentaufnahme, ein Bild, dass nur einen bestimmten Teil der Realität bzw. der Welt auffängt. Ich kann nicht diese Momentaufnahme nehmen und unter einen Mikroskop legen und dort Bakterien, Atome und Elektronen sehen, die Fotografiert wurden sind. Die Auflösung ist begrenzt. So ist auch das Weltbild jeder menschlichen Generation begrenzt. Wir können es nur verfeinern aber nie in der Gesamtheit auffangen. Aber vllt. müssen wir das auch gar nicht. Wir wissen, dass unsere Modelle nie perfekt sein werden. Sollen wir deswegen aufhören zu denken und an Ideen arbeiten? Sind unsere Modelle und Ideen deswegen schlecht?

Die Arbeit von Nokolaus Kopernikus (14. Jhrd) war aus der damaligen Perspektive nicht besser als  Modelle aus dem Geozentrischen Weltbildes. Erstaunlicher weise, waren die vorhersagen von Kopernikus sogar schlechter, weil er damals annahm die Bahnen der Planeten wären perfekt Kreisförmig. Erst Kepler, die Generation nach Kopernikus machte aus perfekten Kreisbahnen Ellipsen. Heute kennen wir Kepler und einen winzigen Bruchteil seiner Arbeit aus der Schule. Er entdeckte Gesetzmäßigkeiten in Planetenbahnen, die heute unter den Keplerschen Gesetzen zusammen gefasst werden. Hat auch nur eine der oben genannten Personen sich vorstellen können, welchen Beitrag sie geleistet haben. Konnten Sie sich 600 Jahre vor unserer Zeit sich vorstellen wo uns ihre Arbeit, ihr Beitrag die Menschen und unsere heutige Generation geführt haben? Ohne Newton wäre keins unserer Raketen, Sonden und Satelliten geflogen. Kein modernes Bauwerk würde ohne das Fundament der klassischen Mechanik stehen. Ohne die klassische Mechanik gäbe es auch keine Relativitätstheorie. Hätten Sie erahnen können, dass wir dank ihren Ideen und Arbeiten heute Sterne am Himmel beobachten, die so weit weg sind, dass es unsere Vorstellungskraft übersteigt? Entfernungen die so groß sind, dass man dafür extra eine neue Längeneinheit (Lichtjahr) erfinden musste.

Auf diese Fragen wirst du im Laufe deines Lebens unterschiedliche Antworten haben. Immer wirst du denken richtig zu liegen. Ich denke es hat etwas damit zu, dass wir uns im Leben weiter entwickeln und dass wir lernen das Leben aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.

Wir beginnen mit einer Arbeit und glauben bereits das Ziel zu kennen, wo uns die Arbeit hinführt. Das würde auch stimmen und es wäre so. Glücklicher weise ist es nicht. Wenn es so wäre, würde es heißen, wir hätten keine Entwicklung erfahren. Wir wären auf den selben Entwicklungsnivea wir vor der Arbeit. Wir hätten nicht dazu gelernt. Wir hätten keine neuen Sichtweisen, Informationen und Perspektiven entdeckt. 

In diesen Denken wurde ich auch von amerikanischen Entwicklern beeinflusst, die bei Google arbeiteten. Ich erinnere mich an die Zeit, wo einige von Ihnen hier in Koblenz einen Vortrag gehalten haben. Damals wurde ich das erste mal mit diesen Mindset in der Entwicklungsbranche konfrontiert. Vorher dachte ich immer es müsste wie nach Schule und Studium perfekt und in der Konzeptionsphase bis ins aller letzte Detail geplant sein und auch so umgesetzt werden. Aus Erfahrung wusste ich, dass nie genau so funktionierte. Das Auto im 18. und 19. Jhrd wurde nicht auf den heutigen Niveau entwickelt.

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